Et unum hominem, et plures in infinitum, quod quis velit, heredes facere licet - wolno uczynić spadkobiercą i jednego człowieka, i wielu, bez ograniczeń, ilu kto chce.

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bedeutet das: Wenn es einfacher, bequemer, angenehmer ist, sich ihre
Produkte gegen eine gewisse Gebühr zu verschaffen als auf illegale
Weise, dann besteht die Chance, dass ihre Kunden diesen Weg auch
tatsächlich wählen. Und siehe da: Genau das geschieht, und zwar schon
seit Jahren. Zahlen des Bundesverbands Musikindustrie zufolge nimmt
die absolute Zahl derer, die in Deutschland Songs aus Tauschbörsen
herunterladen, seit Jahren kontinuierlich ab, und die Zahl der Kunden,
die Musik bei kostenpflichtigen Download-Plattformen erwerben,
kontinuierlich zu  auch wenn der Anteil dieses Marktes am
Gesamtumsatz nach wie vor relativ klein ist (CDs brachten in
Deutschland 2009 immer noch 80 Prozent des Gesamtumsatzes ein,
Downloads nur 8 Prozent). Im Jahr 2009 gab es fast doppelt so viele
zahlungswillige Downloader (5,6 Millionen) wie Nutzer illegaler
Download-Angebote (2,9 Millionen).
Zwar hat der Gesamtumsatz der Musikbranche in Deutschland seit der
Geburt von Napster von 2,63 auf 1,53 Milliarden Euro abgenommen 
doch begonnen hatte der Umsatzrückgang schon vorher. Für die
kommenden Jahre sagt das Beratungsunternehmen
PriceWaterhouseCoopers der Branche hierzulande keine sinkenden,
sondern stagnierende Umsätze voraus. Einige Konzerne, etwa die
Warner Music Group, haben auch nach dem Beginn der Tauschbörsenära
wachsende Umsätze verzeichnet. Die Rückgänge bei anderen
Unternehmen können demnach kaum dem Internet allein angelastet
werden. Vielleicht hat der Ex-Universal-Manager Tim Renner recht und
das nachlassende Kaufinteresse hatte mehr mit der Qualität der
produzierten Musik zu tun als mit den Aktivitäten der Kopierer.
Heute jedenfalls, zehn Jahre nach Napster, steht fest: Die Branche ist
nicht untergegangen, und sie wird es aller Wahrscheinlichkeit nach auch
nicht mehr tun. Zu bedenken ist ferner, dass die Branchenverbände
äußerst kreativ darin sind, die eigenen »Verluste« durch Privatkopien
und Tauschbörsen auszurechnen: Zugrunde liegt stets die Behauptung,
jeder kopierte oder illegal heruntergeladene Song wäre ansonsten zum
Vollpreis gekauft worden, was natürlich blanker Unsinn ist. Viele
Teenager beherbergen auf ihren Festplatten Musiksammlungen, die sie
sich mit ihrem Taschengeld niemals hätten leisten können. Die angeblich
unterschlagenen Summen in Milliardenhöhe, mit denen die Industrie
immer wieder versucht, sich zu tragischen Opfern der Digitalisierung zu
stilisieren, sind deshalb mit viel Vorsicht zu genießen. Generell muss
man sagen: Die Branche hat mit ihrem aggressiven Vorgehen gegen die
eigene Kundschaft hervorragende Werkzeuge zur Reduktion kognitiver
Dissonanz bei den Tauschbörsennutzern geliefert  und gleichzeitig
zahlende Kunden verprellt. Es lässt sich eben niemand gern wie ein Dieb
behandeln.
Menschen sind, das ist die Lektion von iTunes, durchaus auch im
Internetzeitalter bereit, für Musik, Filme und andere Unterhaltung zu
bezahlen. Allerdings müssen eben, wie immer, der Preis, der Service und
die Qualität stimmen. Die Filmbranche ist gerade dabei, den gleichen
Fehler zu wiederholen, den die Musikbranche beging: Sie macht ihren
Kunden im Netz kein besseres, sondern ein schlechteres Angebot. In den
Online-Videotheken, die Internetprovider wie T-Online oder
Spielkonsolenhersteller wie Sony und Microsoft ihren Kunden anbieten,
sind Filme derzeit nicht etwa preiswerter auszuleihen als in einer
Videothek, sie kosten mehr. Was reichlich widersinnig erscheint
angesichts der Tatsache, dass dazu weder Ladengeschäfte angemietet,
noch physische Datenträger hergestellt und um die Welt verschifft
werden müssen. Wer seine eigene Kundschaft nicht ernst nimmt, kann
kaum erwarten, von ihr ernst genommen zu werden.
Kapitel 10
Remix
»Bekümmert seh ich das Geschlecht von heute
Düster und leer ist seiner Zukunft Schoß
Von Kenntnissen erdrückt, des Zweifels Beute,
wächst es heran und altert tatenlos.«
Aus einem Gedicht des russischen Schriftstellers
Michail Lermontow (1814  1841)
Als Zinedine Zidane den italienischen Nationalspieler Marco Materazzi
im Juli 2006 mit einem Kopfstoß zu Fall brachte, war ich in den USA im
Urlaub. Das kleine Finale der deutschen Nationalmannschaft gegen die
portugiesische hatte ich in einem mexikanischen Restaurant irgendwo im
waldigen Norden von Georgia gesehen, moralisch unterstützt vom
mexikanischen Kellner, der nach jedem der drei deutschen Tore mit
erhobenen Daumen und breitem Grinsen an unseren Tisch kam und
anbot, mehr Bier zu bringen. Das Finale Frankreich gegen Italien aber
hatte ich verpasst. Als ich vom Kopfstoß und Platzverweis des
Nationalhelden Zidane hörte, wollte ich das unbedingt mit eigenen
Augen sehen, und zwar so schnell wie möglich. Ich ging in der
Universitätsstadt Athens in die öffentliche Bibliothek und fand dort, wie
erwartet, Rechner mit Internetzugang. Ich suchte bei YouTube nach den
Stichwörtern »Zidane«, »Materazzi« und »World Cup Final« und fand
innerhalb von zehn Sekunden einen kurzen Clip, der die entscheidende
Szene zeigte.
Meine Eltern wären in der gleichen Situation mit Sicherheit anders
vorgegangen. Sie hätten sich ein Hotelzimmer gesucht und darauf
gewartet, dass die betreffende Szene in irgendeiner
Fernsehnachrichtensendung wiederholt wird. Was in den USA durchaus
hätte dauern können, denn selbst eine Kampfsporteinlage im Finale einer
Fußballweltmeisterschaft ist dort nicht viel mehr als ein Kuriosum. Mir
dagegen war klar, dass das Internet mir die gewünschte Information
innerhalb von Sekunden liefern würde, ohne lästiges Beiwerk. Und ich
fand nicht nur sie.
Neben dem wenige Sekunden währenden Clip, in dem zu sehen ist, wie
Zidane sein kahles Haupt senkt und Materrazi die Schädeldecke vors
Brustbein rammt, woraufhin der zu Boden geht, gab es zahlreiche
andere. In einem davon war Zidane gar nicht zu sehen. Materazzi
spazierte darin über ein Fußballfeld, auf dem merkwürdigerweise eine
altmodische Straßenlaterne stand. Er kollidierte mit dem Mast und fiel
nach hinten um wie in einem Slapstickfilm. In einer anderen Fassung
war Zidane zwar zu sehen, er ging aber nicht zu Fuß. Stattdessen flog er
wie eine Rakete waagerecht durch die Luft, um dann mit seinem Kopf
die Brust des italienischen Innenverteidigers zu rammen. In einer dritten
Version überschlug sich Materazzi nach dem Kopfstoß dreimal
rückwärts, bevor er endlich auf dem Boden aufprallte. Es gab mindestens
ein Dutzend Varianten, und das kaum 24 Stunden nach dem Vorfall. In
den folgenden Tagen kamen weitere hinzu. In manchen kollidiert
Materazzi mit Tänzern, die jemand aus Musikvideos herüberkopiert
hatte, in anderen wurden die beiden Kontrahenten in Figuren aus dem
Videospiel »Mortal Kombat« verwandelt, in einer wirft Nintendos
Klempner »Super Mario« Materazzi einen Schildkrötenpanzer an den
Kopf, in einer weiteren zielt eine Katze mit einem Scharfschützengewehr
auf Materazzis Kopf, verfehlt ihn aber, weil Zidane ihn vorher umwirft.
Das Internet hatte einmal mehr geliefert, was ich von ihm erwartete:
Information, schnell, präzise, ohne Moderatoren, die erst einmal fünf
Minuten drumherum reden. Und: Es hatte mir die passende Comedy
gleich mitgeliefert. Die frühen Varianten des Videos waren
Übertreibungen der einen oder anderen nationalen Sichtweise  [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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    Fallite fallentes - okłamujcie kłamiących. Owidiusz
    Diligentia comparat divitias - pilność zestawia bogactwa. Cyceron
    Daj mi właściwe słowo i odpowiedni akcent, a poruszę świat. Joseph Conrad
    I brak precedensu jest precedensem. Stanisław Jerzy Lec (pierw. de Tusch - Letz, 1909-1966)
    Ex ante - z przed; zanim; oparte na wcześniejszych założeniach.